Medizinisch-Psychologische Untersuchung
… und was jeder darüber wissen sollte
MPU: Wichtige Fakten und Wissenwertes
Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)
Wer zur MPU („Idiotentest“, „Depperltest“) muss, ist zuvor aufgefallen und lässt die Fahrerlaubnisbehörde zweifeln, dass die Fahreignung noch gegegen ist. Dies kann dazu führen:
- Alkoholfahrt(en) im Straßenverkehr
- Drogenfahrt im Straßenverkehr
- Zuviele Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg gesammelt
- Straftaten im oder außerhalb des Straßenverkehrs
- Ist mit hohem Aggressionspotential aufgefallen
- Es werden Leistungsmängel vermutet
Die Gutachter einer anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) müssen nun eine langfristige Prognose abgeben, inwiefern diese Gefahr noch besteht. Es gilt, die folgende Fragestellung zu klären:
Ist zu erwarten, dass Frau/Herr xxxx auch zukünftig wieder mit […] auffallen wird?
Warum MPU?
Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Grundgesetz Artikel 2) umgesetzt wird. Besteht Anlass anzunehmen, dass andere dieses Recht gefährden, kann der Staat deren Rechte einschränken.
Hätten Sie gedacht? Alleine in Deutschland kamen seit 1945 mehr als 600.000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben.
Ca. die 12-fache Menge der im Straßenverkehr gestorbenen Menschen wurden schwer verletzt. Diese Zahl geht hochgerechnet in die mehren Millionen. Ungefähr 1/3 aller Vorfälle waren aufgrund von Alkohol oder Drogen im Verkehr.
Gutachter müssen klären, ob Auffällige noch zu den Gefahren im Straßenverkehr wählen, ob man ihnen wieder vertrauen kann.
Fehlannahmen
Diese Fakten sind dem Gutachter bewusst. Er wird also kein Risiko eingehen und seinen Job gefährden, um dem Probanden einen Gefallen zu tun. Gleichzeitig hat er aber auch keinerlei Interesse daran, den Probanden extra durchfallen zu lassen (in aller Regel gehen MPU-Betroffene nach einer negativen MPU nicht wieder zur gleichen Begutachtungsstelle).
Die häufige Suche nach der „richtigen“ Begutachtungsstelle beispielsweise über das Internet ist daher vernachlässigbar.
Der hierbei innewohnende Gedanke ist nämlich, dass scheinbar die äußeren Umstände einen großen Einfluss auf das Ergebnis der MPU hat. Richtig jedoch, dass alleine der MPU-Betroffene durch eine gute MPU-Vorbereitung das Ergebnis in der MPU beeinflussen kann.
Dies wird von vielen MPU-Betroffenen nicht so gesehen. Warum?
Weil sich immer wieder schier unendliche Fehlannahmen über die MPU verbreiten und selbst Geschichten über unlösbare Aufgaben auf den Stammtischen und in Internet-Foren kursieren. Ja, wer möchte schon bei seinen Freunden als jemand dastehen, der durch den „Idiotentest“ gefallen ist? Da werden lieber Geschichten erzählt und resümiert „ich konnte doch nicht anders als durchfallen“.
Angeblich müsse man in der MPU Kugeln stapeln oder Türen richtig schließen. Scheinbar würden einem Fallen gestellt und der Gutachter habe nichts anderes vor, als den MPU-Betroffenen durchfallen zu lassen.
- Wie aber in aller Welt lässt sich erklären, dass weniger als 40% durchfallen, also 60% bestehen?
- Wer einmal durchfiel wird meistens berichten, dass der Gutachter oder die Begutachtungsstelle schlecht war, kommt er jedoch durch, wird meist empfohlen, zur gleichen MPU-Stelle zu gehen. Selten wird dies an der eigenen Fähigkeit festgemacht.
Wer sich mit dem Thema MPU genauer beschäftigt, liest recht schnell aus den ca. 20-seitigen MPU-Gutachten heraus, woran es wirklich lag, dass ein Proband durchfiel. Diese bemängelten Dinge kann sich ein Gutachter auch nicht selbst ausdenken, denn bei vielen Begutachtungsstellen darf man am Ende des Gesprächs das Gesprächsprotokoll (was der Gutachter wortwörtlich mitschrieb) gegenlesen.
Es ist auschließlich dieses Gesprächsprotokoll, auf das der Gutachter für seine oft mehrseitige, ausführliche Begründung seiner Entscheidung verweisen kann.
Warum tun sich manche Menschen mit der MPU so schwer?
Einsicht
Nicht selten mangelt es MPU-Betroffenen an Einsicht. Sie haben nicht wirklich etwas verändert und wenn doch, dann nur, weil man es von ihnen für eine positive MPU verlangt. Nicht jedoch aus innerer Einsicht und Erkenntnissen heraus. Es ist schwer, diese Einstellung in der MPU zu verheimlichen.
Veränderungsmotivation ist der Schlüssel zu dauerhaften Veränderungen
Führerschein
Ihre gesamten Gedanken kreisen um das Thema Fahrerlaubnis. Sie benötigen diese so dringend, dass sie dies mitunter sogar in der MPU erwähnen. Der Gutachter jedoch ist davon unbeindruckt. Mehr noch, er ist davon sogar abgeschreckt, denn das zeigt ihm, dass alle Veränderungen nur getan werden, um den Gutachter zufrieden zu stellen, nicht aus innerer Einsicht. Daraus lässt sich leicht vermuten, dass eine tiefergehende Veränderungsmotivation fehlt, die jedoch notwendig ist, um auch nach einer positiven MPU noch gewillt zu sein, an sich weiter zu arbeiten und die eingeleitenden persönlichen Maßnahmen fortzuführen.
Ein anderer Aspekt hat mit der Gerechtigkeit zu tun: Warum sollten diejenigen, die die Fahrerlaubnis besonders benötigen, die MPU leichter bestehen, als diejenigen, bei denen es scheinbar nicht so wichtig ist? Dann wäre ein Ergebnis kaum mehr objektiv nachvollziehbar, denn es geht ja schließlich immer um die Beantwortung einer einzigen Frage: „Ist zu erwarten, dass man wieder auffallen wird?“.
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, warum man dann den Führerschein so leichtfertig aufs Spiel gesetzt hat, wenn er einem doch so wichtig sei.
Für Gutachter spielt die Fahrerlaubnis keinerlei Rolle. Das einzige, was zählt, ist die Veränderungsmotivation von innnen heraus, um die Fragestellung beantworten zu können, ob zu erwarten sei, dass man wieder auffällig wird.
Opferrolle
Viele MPU-Betroffene sehen sich als Opfer des Systems. Sie sehen, wie viel Geld sie bisher ausgegeben haben, haben mitunter den Job verloren und empfinden den Prozess der Medzinisch-Psychologischen Untersuchung als Strafe.
Gutachter sehen das naturgemäß ganz anders. Sie sehen jemanden vor sich, die/der mit einem gefährlichen Verhalten auffällig wurde und einer der ganz wenigen pro Jahr sind, die eine MPU machen müssen (nur ca. 0,16% aller Fahrerlaubnisinhaber).
Gutachter und die Fahrerlaubnisbehörde sehen die Probanden als Täter und nicht als Opfer.
Wie läuft eine MPU ab? Lesen Sie hier weiter …
Inhalte
Was ist die MPU?
Erfahren Sie, um was es in der MPU wirklich geht und was Leuten schwer fällt
MPU-Ablauf
MPU-Vorbereitungen
MPU-Seminare
MPU Kosten
Übersichtliche Aufgliederung der Kosten, die bei MPUs anfallen
MPU-Lexikon
Wichtige Begriffe, die in Bezug auf die MPU immer wieder vorkommen
MPU-Videos
MPU-App
MPU-Ratgeber
Kostenlose Info per E-Mail bezüglich der MPU
Wussten Sie?
Menschen kamen alleine in Deutschland seit 1945 im Straßenverkehr ums Leben
Millionen Menschen wurden seit 1945 im Straßenverkehr schwer verletzt (circa)
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